Wine-Times - das unabhängige Online-Weinmagazin
Helmut KNALL18.07.2007

Das Bild.

Geschichte über ein Foto, das nie geschossen wurde.

Zu Besuch auf dem berühmten deutschen Weingut. Der Gutsherr nimmt sich persönlich Zeit für den Gast aus dem für ihn eigentlich völlig uninteressanten Markt Österreich.

Wine-Times

Wir stehen vor dem wunderschönen alten Fachwerkhaus und ich lausche den Erzählungen über die Geschichte des Gutes, die Lagen, die Philosophie.

Der Blick des perfekt gekleideten Herrn schweift zu meiner schwarzen Jean, die ebenso wie meine Schuhe noch Spuren aus dem Weinberg eines Moselwinzers trägt, mit dem ich in die faszinierenden Steillagen geklettert war. Okay, denke ich, in seinem Weinberg regnet es doch auch und es war eben keine Zeit mehr mich irgendwo umzuziehen.

Die hinter dem Gut stehende Kirche wird erklärt und wieder dieser Blick des Gutsherren an mir herunter. Doch halt, er schaut ja gar nicht auf meine Schuhe, er fixiert irgendwie den an der langen Leine über der Schulter hängenden Fotoapparat. Wahrscheinlich wartet er darauf, dass ich ihn vor dieser herrlichen Kulisse fotografiere. So wie alle anderen Journalisten es wahrscheinlich auch tun, ist ja eine tolle Location.

Nein, ich tue es nicht. Soll ich ihm jetzt sagen warum nicht? Das käme wohl nicht gut in den ersten paar Minuten unseres Kennenlernens denke ich und schlenze den Apparat weiter nach hinten. Er resigniert, obwohl es ja nun wirklich ausnahmsweise ein paar Minuten nicht regnet und die Sonne durch die dichten Wolken blitzt und dieses herrliche Licht für Fotografien gibt, diese dunkel-hell-Melange auf Haus und Weinbergen. Dann gehen wir ins Haus und werden durch Keller und die historischen Räumlichkeiten zur Probe geführt.

Alles ist wunderbar, ich schiesse ein paar Fotos, schliesslich habe ich ja einen lichtempfindlichen Film eingespannt.

Es wird eine wunderbare, sehr interessante Probe und eine Begegnung mit einem sehr interessanten Menschen, die ich sicher nicht vergessen werde. Den Grund, warum ich dieses Foto da draussen nicht geschossen habe, den schreibe ich Ihnen in diesem Essay: der knallrote Porsche leicht rechts von Ihnen, geparkt bei dem schönen Fachwerkhaus hätte nur eines bewirkt: die Leser hätten gesagt, na klar, seine Weine sind so teuer wie sein Porsche. Dabei sind sie nur ebenso gut. Und ich weiss ja, es war gar nicht Ihr Auto.

Danke Herr Weil für einen wirklich interessanten Nachmittag mit grossen Weinen. Die Bewertung steht in einem anderen Artikel.

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