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Helmut KNALL17.07.2007

Der Elvis vom Jägerberg.

Wilfried Schilhan schafft Symbiose aus Wein und Musik.

Er produziert tadellose Weine und er hat eine Band. Deswegen ist kennt man den Schilli-Willi weit über die Grenzen der Südsteiermark hinaus. Helmut O. Knall hat ihn am Jägerberg besucht.

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Eigentlich heisst er Wilfried Schilhan und ist einer der aufstrebenden steirischen Jungwinzer. Aber viele Leute kennen ihn eher als Sänger der Band "The Cadillacs" oder als Schlagzeuger. Es gibt kein Fest in der Gegend, wo der "Elvis vom Jägerberg" auftaucht und nicht Minuten später auf der Bühne steht und mitsingt. Oft genug, weil man ihn dazu fast nötigt, er ist eben sehr beliebt.

Er hat es aber nicht immer leicht gehabt, als junger Oenologe. Nach seiner Matura an der Weinbau-Fachschule Klosterneuburg und einem Jahr bei der steirischen Weinmarketing, begann er zusammen mit dem leider kürzlich verunglückten Werner Cassutt 15 Hektar beste Lagen in der Hügellandschaft von Gamlitz zu bewirtschaften. Vor zehn Jahren fuhr er die erste Ernte ein.

In der Zwischenzeit hat er sich vor allem in der Gastronomie einen Namen gemacht. Welschriesling, Rheinriesling, Sauvignon Blanc, Muskateller, Chardonnay, Schilcher, aber auch ein Zweigelt und ein Rotwein-Cuvée haben ein ganz ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Daneben pflegt er auch noch die "klassischen" südsteirischen Sorten wie Traminer oder den altsteirischen Mischsatz.

Seine Lagen am Jägerberg sind schieferige Verwitterungsböden und schliessen Muschelkalk aus Urmeer-Ablagerungen mit ein. Solche Böden bringen eine feine mineralische Note mit. Die Hänge sind bis zu 40% steil und nicht gerade leicht zu bewirtschaften, dafür aber bis spät nachmittags von der Sonne bestrahlt. Zusammen mit den kühlen Nächten ergibt dies die typischen fruchtigen Weine, für die die Südsteiermark bekannt wurde.

In guten Jahren, wie zuletzt, gibt es die Lagenweine auch im grossen Holzfass oder im Barrique ausgebaut. Das ergibt dichte, strukturierte Weine, die lange lagern können. Selbst im Jahr 1998, das nicht einfach von der Witterung war, kelterte er einen Chardonnay Barrique, der sich sehen lassen kann.

In den letzten beiden Jahren 1999 und 2000 bewies er was er aus seinen mineralischen Böden und der modernen Kellertechnik herausholen kann. Zuletzt gelang sogar eine Trockenbeerenauslese vom roten Traminer, die allerdings so gut wie ausverkauft ist.

Gespannt sein darf man auch auf den Jahrgang 2001, der gerade in den Kellern gärt, denn nach viel Regen im September wurde schon von vielen "das Kreuz" über den Jahrgang gemacht. Einige Winzer, so auch Willi Schilhan warteten aber bis zum letzten Moment zu und wurden dafür mit einer sonnigen Periode im Oktober verwöhnt, die ganz finessenreiche und extraktreife Weine erwarten lassen kann.

 

Spielerische Weine

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Vielleicht werden die Weine ja auch so spielerisch, weil sie oft genug mit Musik verwöhnt werden. Die ersten Zeilen beginnen direkt unterhalb des Hauses und da klingt dann eben aus den im Freien angebrachten Boxen Elvis Presley über den Weingarten. Und auch bei der Keller-Arbeit ist immer die Musik dabei. Es macht mehr Spass bei der Arbeit und schaden tut es den Weinen ganz offensichtlich auch nicht, im Gegenteil.

Und wenn Sie bei Willi Schilhan im Proberaum sitzen, dann steht neben ihnen ein lebensgrosser Elvis, den er voriges Jahr zum Geburtstag von seinen Winzerkollegen bekam und sein Schlagzeug, auf das er sich zwischendurch schon mal schwingt um ein paar Takte mitzuspielen, denn ohne Musik geht es bei ihm nicht.

Weingut Schilhan, Kranach 8462 Gamlitz. 03453/6094 oder 0664/ 130 86 28.

Verkostungen sind nach Voranmeldung möglich.

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